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scuola di architettura flaminio_roma

scuola di architettura flaminio_roma

Im Norden der italienischen Hauptstadt zwischen Tiber und der Via Flaminia befindet sich das Quartier Flaminio.

Flaminio ist Teil des Municipio II, einem der 15 Stadtbezirke von Rom und gilt aufgrund der hohen Dichte an Theatern, Museen und Sportstätten als kulturelles Zentrum der Stadt. Inmitten des Bezirks an der Via Guido Reni liegt außerdem ein großes, vom Militär bzw. von der Polizeischule genutztes Gelände. Direkt nebenan, gegenüber des MAXXI, befindet sich eine Anfang des 20. Jahrhundert errichtete und ehemals vom Militär genutzte Industriehalle. Die insgesamt 110 x 115m große Anlage besteht aus mehreren Hallen, die über einen zentralen Flur miteinander verbunden sind. Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude überarbeitet sowie bei 4/6 Hallen die ursprüngliche Dachkonstruktion aus Stahl durch eine Betonkonstruktion ersetzt. An diesem Ort soll nun das neue Universitätsgebäude der Architektur- und Stadtplanungsfakultät entstehen. 

Das Projekt wurde im Rahmen meiner Masterthesis im Sommersemester 2023 bearbeitet und von Professor Kuno Mauritius Schneider und Professor Nikolaus Kränzle betreut.

Aufgrund der schlechten Bausubstanz wurden die zwei nordwestlichen Hallen rückgebaut und durch einen Neubau ersetzt.

Anders als der Bestand springt das neue Gebäude etwas zurück. So wird die durchgehende Raumkante der Via Guido aufgebrochen und es entsteht ein Auftakt zum neuen Campus.

Zwischen Bestand und Neubau, entlang einer Mauerwerkswand, gelangt man ins Foyer der Architekturschule. Folgt man der Mauer weiter, führt diese der Reihe nach durch alle Halle des Ensembles und schlussendlich wieder an den Ausgangspunkt, den Neubau, zurück. Auf dem Weg formt die Mauer innerhalb der Hallen verschiedene Räume aus. Das neue Element gliedert die bestehenden großen Hallen in kleinere Räume, die den Nutzungen einer Architekturschule (Seminarräume, Workshopspaces, Arbeitsplätze, Werkstätten etc.) gerecht werden. Dabei berühren sich Bestand und Neubau zu keinem Zeitpunkt. Immer wieder bildet die Mauer schmale Spuren aus, in die sich Holzmöbel stellen und so den Raum nicht nur vertikal, sondern auch horizontal teilen. Es entstehen Galerien, die einen Blick über die gesamten Hallen erlauben. Darunter entsteht Platz für Nebenräume. Auch der Neubau ist durch vier Nebenraumspuren gegliedert. Diese sind so positioniert, dass in Richtung der Ecken des quadratischen Grundrisses Räume verschiedener Größe und Charakteristik entstehen. Durch den Neubau und die umlaufende Mauer wird im Zentrum des Grundstücks ein Platz gefasst, welcher zusätzlich zum Innenraum einen Treffpunkt für Studierende und Lehrende der Fakultät schafft.

Wie die Bestandsgebäude und die durchgehende Mauer, besteht die Hülle des Neubaus aus dickem Ziegelmauerwerk. Anders als der Bestand ist das neue Bauwerk jedoch nicht verputzt, sondern erhält eine Fassade aus Klinkersteinen. Im Inneren wird der Neubau von Beton geprägt. Die grundlegende Struktur des Gebäudes bildet vier große Räume, die jederzeit durch leichte Trennwände in kleinere Nutzungseinheiten gegliedert und so flexibel genutzt werden können.

Ansicht Nord

Schnitt A-A

Schnitt C-C

Schnitt F-F

Detail Fassade